Vom Design zur Kunst
OHNE DEN HYPE hat sich ja fast schon etwas verselbstständig und während ich Anfang des Jahres in eben diesem Atelier noch ganz kleinlaut bei einem meiner persönlichen Helden anklopfte, konnte ich diesmal, keine 12 Monate später, mich quasi schon auf ein Gespräch mit einem alten Bekannten freuen. Du wirst es dir ja schon denken können, ich besuchte Eike König mal wieder in Berlin-Kreuzberg.
Beim letzten Mal wollte ich Eike überhaupt erstmal kennenlernen – wo kommt er her, wie tickt er so und wie kam er an den Punkt, an dem er eben damals war. Aber diesmal interessierte mich eine ganz spezielle Sache, und zwar seine Kunst und der Sprung, den er da gemacht hat – aus dem Design zur Kunst.
Und so sprachen wir über das Stipendium in der Villa Massimo der Deutschen Akademie in Rom, mit dem er seine Kunstkarriere gestartet hat. Darüber, dass er – bevor das bei ihm selbst losging – andere Designer ein wenig belächelt hat, die den Sprung gewagt hatten, über den Drang, nach all der digitalen Arbeit wieder etwas Analoges zu machen, darüber wie Abhängigkeiten gestaltet werden, über die Position seiner Agentur Hort heute, über die Bedeutung von Sprache in seiner Arbeit, über sein Atelier in Kreuzberg, über das Spiel mit neuen Materialien, NFTs, über Karma, Copyright und Kopien, und darüber, ob er in Zukunft überhaupt noch Design machen wird.
Ich könnte Eike ja ewig zuhören aber nach etwa einer Stunde wollte ich ihn eigentlich gehen lassen, weil ich wusste, dass er noch Termine an dem Tag hatte, aber dann sprachen wir doch nochmal fast genauso lange weiter.