Man muss für sich selbst herausfinden, wo man steht
Ich hatte Sima schon eine ganze Weile auf dem Radar, aber obwohl wir in der selben Stadt leben, ergab sich nie so richtig die Gelegenheit für ein Gespräch. Deshalb habe ich die Gunst der Stunde genutzt, als ich gesehen habe, dass sie bei der gerade laufenden Ausstellung Fotodoks in München in der Organisation beteiligt ist und das als Anlass genommen, mich endlich mal mit ihr zu treffen.
Sima Dehgani fotografiert hauptsächlich Portraits und Reportageprojekte. Wenn man so mit ihr spricht, wird auch schnell klar, dass ihre Leidenschaft vor allem bei der Reportage liegt und sie hat so ihre eigene Theorie woher das kommt. Sie erzählte von der Geschichte ihres Vaters, der schon jung aus dem Iran kam, von ihrem ersten Besuch dort gemeinsam mit ihm, als ihr Vater nach 23 Jahren das erste mal wieder zurück zu seiner Familie kam, und davon wie sehr sie dieser Moment geprägt hat.
Wir sprachen aber auch noch über vieles anderes: Über Ehrgeiz, über das Bewusstsein der eigenen Position in der Gesellschaft, von künstlerischer Freiheit und davon, ganz langsam seinen eigenen Weg zu finden und zu steuern.